Wind Park Drone

 

Wind Park Drone is about the sound of wind turbines and guided tours to discover the versatile and interesting sounds.

A lot of people are bothered by the sounds of wind turbines. They long for silence – only when they get it they perceive it as oppressive. The Camera Silens (lat. silent room) shows this vividly. This is a completely dark and soundproof room. Staying in this room for a longer time leads to hallucinations and other impairments of the cognitive ability. The Camera Silens is used as a from of torture – so called white torture because it leaves no visible trances on the victim.

The composer John Cage suggested an alternative: “If noise is bothering you, listen to it.” This project is taking John Cage literally.

In pop music it is called Drone and in classical music Bordun. Both are heavy, sustained, dark tones throughout a piece of music, accompanying the melody. In everyday life when encountering these kinds of sounds created by technical apparati, we do not perceive them as music and feel uncomfortable and disrupted by them.

People perceive the intensity of noise more or less disruptive depending on their individual attitude. This project is an experiment and takes a stab at changing the perception of the participants. Is it possible to change an initial negative perception through careful and active examination into a positive or at least neutral one?

Wind parks are especially suitable for such an artistic examination as they gain presence because of the current energy transition from fossile fuels to regenerative energy. Near wind park complexes one can measure sound levels of about 55 dB. The level of street noise is about 90 dB, the noise level of a normal conversation 50 dB. Looking at these numbers the noise pollution by wind park complexes is not very high normally. Still residents living near these complexes complain regularly about the noise.

 

Bei Windpark Drone dreht sich alles um Windturbinen als Klanggeneratoren. Audio Touren folgen der Geräuscharchitektur von Windkraftanlagen. Welche klangliche Veränderung entsteht durch das Zusammenspiel und die Interferenzen mehrerer Turbinen in einem Park?

Der erste Höreindruck, den man während einer Tour gewinnt, mag nur einen Summ-oder Brummton erkennen lassen. Ein genaues Hinhören identifiziert allerdings eine überraschende Vielzahl an Tönen und Klangfarben.

Diese Kunstaktion versucht sich an einer auralen Wahrnehmungsverschiebung: Kann durch aktive Auseinandersetzung eine anfangs negative Wahrnehmung in eine positive oder zumindest neutrale gewandelt werden?

Windkraftanlagen sind bestens geeignet für eine derartige künstlerische Untersuchung. In nächster Umgebung einer Windkraftanlage messen Experten im Regelfall einen Geräuschpegel von ca. 55 dB. Der Pegel von Straßenlärm liegt bei 90 dB, der einer normalen Unterhaltung etwa 50 dB. Nach diesen Zahlen kann man davon ausgehen, dass die Lärmbelästigung durch Windenergieanlagen normalerweise nur geringe Ausmaße erreicht. Trotzdem gibt es immer wieder erhebliche Kritik von Anwohnern bezüglich der Lärmbelästigung.

Eindrucksvoll zeigt eine Foltermethode, „Camera Silens“, dass auch Stille unangenehm und qualvoll sein kann. Bei dieser Form der Folter werden Menschen gezwungen, sich lange in einem vollständig dunklen und schallisoliertem Raum aufzuhalten, was zu Halluzinationen und anderen Beeinträchtigungen der Wahrnehmungsfähigkeit führt. Die „Camera Silens“ gehört zu den sogenannten weißen Foltermethoden, da diese Art der Folter keine sichtbaren Spuren hinterlässt.

Eine Alternative lieferte John Cage. Er schlug vor: „Wenn ein Lärm sie stört, hören sie ihm zu“. Windpark Drone setzt diesen Vorschlag um.

Drone, das ist ein stehender, tiefer Ton, ein Brummton, der zur Begleitung einer Musik eingesetzt wird. In der klassischen Musik heißt er Bordun. Von technischen Apparaturen erzeugt, wird der Drone im Alltag nicht als Musik, sondern als störend und unangenehm wahrgenommen.

Windpark Drone macht den anfänglich vielleicht als Lärm empfundenen Drone der Windturbinen durch genaues und intensives Hören als komplexes Klanggebilde erfahrbar.

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7 Comments

  1. Der Ton macht bekanntlich die Musik. Warum also nicht auch der Ton, der in Windparks erzeugt wird? Mir gefällt der Gedanke außerordentlich, dass Geräusche nicht automatisch als Lärm definiert werden. Ich wäre an der Teilnahme an einer musikalischen Windparktour interessiert und werde mich gleich mal kundig machen, wann und wo die nächste Tour stattfindet. Klassik Open Air mal ganz anders!

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